Startseite > Aktuelles > 07.12.2022 | Tag des brandverletzten Kindes: „Verbrannt, verbrüht – was nun?“

Moritz Klinik unterstützt Initiative Paulinchen für brandverletzte Kinder.


Am 7. Dezember 2022 findet der 12. Tag des brandverletzten Kindes statt. Ausrichter ist die Initiative Paulinchen e.V., die gemeinsam mit Unterstützern wie dem Brandverletzten-Reha-Zentrum an der Moritz Klinik, Familien nach Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen ihrer Kinder berät, bei Problemen in der Rehabilitationszeit hilft sowie präventiv auf die Unfallursachen hinweist. Unter dem Motto „Verbrannt, verbrüht – was nun?“ liegt in diesem Jahr der Fokus auf Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einer Verbrennung oder Verbrühung eines Kindes: Was ist nach einem Verbrennungs- oder Verbrühungsunfall zu tun, wo werden brandverletzte Kinder behandelt und welche Folgen hat eine thermische Verletzung für das Kind und die Familie? Immerhin sind Verletzungen im Kindesalter bei drei bis acht Prozent auf thermische Verletzungen und bei Kleinkindern in 60 bis 85 % der Fälle auf Verbrühungen zurückzuführen.

Bewusstsein für Unfälle im häuslichen Umfeld schaffen
„Das ist immer noch zu viel“, stellt Dr. Hans Ziegenthaler, Chefarzt des Brandverletzten-Reha-Zentrums an der Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz fest. Er setzt sich nicht nur für die Prävention, sondern auch die Nachbehandlung von Brandverletzungen ein. „Es gilt vor allem die sehr stark eigeschränkte Beweglichkeit aufgrund der Narbenbildung durch operative Narbenkorrekturen in spezialisierten Kliniken für Plastische Chirurgie oder besondere Narbentherapien in der Moritz Klinik wiederherzustellen,“ so Dr Ziegenthaler. Seit 2009 leitet der Mediziner das Brandverletzten-Reha-Zentrum an der Moritz Klinik. Sie ist inzwischen die größte Klinik in Deutschland, die sich mit einem speziellen Reha-Konzept um Menschen mit Verbrennungen kümmert. Im November 2022 konnte der 4.000ste Brandverletzte seit 1998 stationär aufgenommen werden.
Kinder vor Verbrennungen und Verbrühungen zu schützen liegen dem Chefarzt und Fachbeirat der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV) sehr am Herzen. Er rät: „Achten Sie besonders in der Adventszeit auf Kleinkinder und Kinder im Grundschulalter. Ein mit Heißgetränk gefüllte Tasse, die Kerze im Weihnachtsgesteck, der Wasserkocher oder ein Kamin, ein Grill oder die Feuerschale bergen in diesen Altersgruppen das größte Verletzungsrisiko.“

„Was tun“ nach Verbrennung oder Verbrühung eines Kindes? Tipps von Dr. Hans Ziegenthaler, Chefarzt Reha-Zentrum für Brandverletzte Moritz Klinik:
• Abstand und Aufsicht sind die einfachsten Helfer in der Unfallvermeidung
• Ruhe bewahren
• Brennende Kleidung durch Wasser oder Abdecken löschen
• Lockere Kleidungsstücke entfernen, dabei an Windel denken
• Bei Verletzung größer als Kinderhand ist eine Untersuchung beim Arzt angezeigt – Kinderarzt oder Notfallkontakt per Tel. 112
• Mit Wasser kühlen, aber nur lokal und nicht länger als 10 Minuten – Unterkühlung vermeiden!
• Keine Hausmittel wie Mehl, Zahnpaste, Öl etc. auf der Wunde verwenden

Die häufigsten Fragen von Brandverletzten und Antworten unserer Reha-Spezialisten findet man auf der Homepage der Moritz Klinik unter https://www.moritz-klinik.de/rehaklinik/brandverletzungen/

Zur Initiative Paulinchen
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder wurde 1993 von Adelheid Gottwald gegründet. Seit 2009 existiert der “Tag des brandverletzten Kindes” der die Prävention in den Vordergrund stellt und für den sich Adelheid Gottwald persönlich eingesetzt hatte. 2017 wurde sie zum Tag des Ehrenamtes für ihr Engagement in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Der Tag des Brandverletzten Kindes wird in diesem Jahr zum 12. Mal begangen.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten zum 12. Tag des Brandverletzten Kindes am 7. Dezember 2022 unter www.paulinchen.de oder #TDBK2022, #paulinchenev #weißBescheid